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Ansprache von Theo „Harry“ Goossen bei der Abschiedsfeier von „Paul“, Seite 2

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Die eigenen geschäftlichen Aktivitäten von „Paul“ werden widerholt DURCH DIE NOTLAGE ANDERER unterbrochen. Die Situation erfordert: aufpassen, vorsichtig sein und unauffällig handeln. IMMER in der Hoffnung, der Gefahr (zwar verborgen, aber ständig gegenwärtig) ausweichen und möglichst entfliehen zu können. In dieser Atmosphäre muss man den mehr als 2 Jahre dauernden organisierten Widerstand von „Paul“ betrachten und beurteilen.
Dazu muss man noch erwähnen: er war einige Male in wirklicher Todesgefahr.

Selbst hat er gesagt: „Ich begreife es nicht. Ich kann es nicht erklären. Ich habe sehr viel Glück gehabt! Aber ich habe sehr viel gebetet!“. Und er ergänzt: „Ich habe dies alles nicht ALLEINE gemacht. Und ohne die tatkräftige Unterstützung meiner Frau wäre einiges total schiefgegangen“.

„Paul“ ist auch Mitarbeiter des Nachrichtendienstes ID18.

  • Am 6. Sept. 1944 lässt er wissen, dass Scheng Coenen und Jupp Francotte am 5. Sept. auf dem Cauberg erschossen worden sind und da noch liegen. Was jetzt?? Diese Hinrichtung ist für „Paul“ ein bleibendes Drama gewesen.
  • Am 15. September teilt er mit: „Die Deutschen haben die Göhlbrücken gesprengt, die Straßen gesperrt, Kanonen aufgestellt und wehren sich gegen die vorrückenden Amerikaner. Diverse Gebäude sind schwer beschädigt und diverse Häuser brennen. Ein großer Teil der Bevölkerung hat sich in die Grotten in Sicherheit gebracht."
  • Via Nachrichten von „Paul“ wird dem am 16. September in Heerlen eingetroffene Bepp van Kooten geraten, auf seiner Reise nach Maastricht und Brüssel nicht über Valkenburg zu fahren. Lebensgefährlich.

In der Nacht vom 16. auf den 17. September 1944: die Deutschen verlassen Valkenburg. „Paul“ nimmt Kontakt mit den Befreiern auf, wie ihm durch den Widerstand aufgetragen worden war. Er wird ihnen auf jede erdenkliche Weise behilflich sein. Am 20. September erscheint Bepp van Kooten bei seinem Widerstandskollege „Paul“ und teilt mit, dass die Widerständler sich in den „Koninklijke Stoottroepen“ (Königliche Stoßtruppen) der regulären Armee formieren und bittet „Paul“, dabei mitzuhelfen. Stolz wirbt „Paul“ dafür unter den L.O.-Mitgliedern.

Und so geschieht es:
Anmeldungen kommen herein, Listen werden erstellt, Kontrollen ausgeführt, notwendige Auskünfte erteilt, geeignete Unterkünfte und Werkstätten gesucht, eine Garage für Transport und Wartung empfohlen! Ergebnisse sind u.a. Haus Philips und Oranjehof. Die Beziehungen mit den Befreiern waren O.K. und bestehen bis zum heutigen Tage! (Eine Lebenslängliche Freundschaft verband ihn mit Bob Hillecue aus Chicago, Mitglied der „Old Hickory“ Division, die Valkenburg befreite.)

Frau Schunck, Kinder und Ihre Familien! Die hier anwesenden Widerständler und Stoottroeper wünschen, auch im Namen derer, die aus triftigen Gründen nicht anwesend sein können, ihre Dankbarkeit gegenüber „Paul“ Pierre Schunck zu äußern:

  • für seinen tatkräftigen Einsatz für die Wiedergewinnung der Freiheit.
  • für sein großes Engagement und aufrichtige Fürsorge
  • für seine besondere kameradschaftliche Haltung
  • und dies alles mit seinem Einsatz für Gott, Königin und Vaterland!!.

Frau Schunck, Kinder und Enkelkinder, sich verabschieden tut Weh.
... die SEHR VIELEN guten Erinnerungen werden Sie stärken!!
Widerstandskollegen und Stoottroeper, wir verabschieden uns von einem guten Kameraden.
„Paul“ : ruhe denn - in wohlverdientem Frieden!

Auf ehrende Weise nehmen wir Abschied und singen die Nationalhymne:
Strophe 1. Wilhelmus van Nassouwe
Strophe 6. Mijn schildt und mijn betrouwen

"Harry“ Goossen Th.


Pierre Schunck

Album : Widerstand

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