Wiel Houwen (Willem Laurens)
text, no JavaScript Log in  Deze pagina in het NederlandsDiese Seite auf DeutschThis page in English - ssssCette page en FrançaisEsta página em Portuguêstop of pageback
Willem Laurens Houwen ist (noch?) nicht an den Wänden der Gedächtnisapelle aufgelistet
Liste


Kriegsdenkmal in Aachen-Eilendorf

Limburg 1940-1945,
Hauptmenü

  1. Menschen
  2. Ereignisse/ Hintergründe
  3. Widerstandsgruppen
  4. Städte und Dörfer
  5. Konzentrationslager
  6. Valkenburg 1940-1945
  7. Lehren aus dem Widerstand
  8. Nationalismus und Faschismus nach dem 2.WK
1
1

Alle Gefallenen des Limburger Widerstandes

vorigesbacknächstes
 

Wiel Houwen
(Willem Laurens)


 22-03-1911 Helden      13-10-1990 Venlo (79)
- Beamte - Früher Widerstand - Untergetauchtenhilfe L.O. - Kampfgruppen (K.P.) - Hilfe für getürmte Kriegsgefangene - Hilfe an Juden - Pilotenhelfer - Überlebenden - Helden -



floddergatsblog.wordpress.com …

    Foto: Dokumentationszentrum De Moennik und André Hanssen
    Die Eltern von Wiel Houwen hatten eine Bäckerei. Offenbar arbeitete Wiel da auch, denn das Limburgsch Dagblad schrieb am 15. Oktober 1990 anlässlich seiner Beerdigung: Während des Zweiten Weltkriegs war der Bäcker aus Helden-Panningen der Anführer der gefürchtetsten knokploeg (bewaffnete Gruppe), die in Limburg aktiv war. [1]
    Aber er arbeitete offenbar auch bei der Gemeinde: Als Angestellter des Zuteilungsamtes in Helden druckte Wiel Houwen Hunderte von Lebensmittelkarten für Untergetauchte, darunter viele Juden.
    … Als Leiter des Luftschutzdienstes in Helden transportierte er in seinem Dienstwagen Dutzende von Flugzeugbesatzungen, die von deutschen Flakgeschützen abgeschossen worden waren, zu Verstecken und Durchgangsadressen. In den Wäldern von Helden errichtete er mit Jugendleitern ein Lager für Untergetauchte, das Mitte Juli 1943 eilig geräumt werden musste, nachdem ein NSB-Mitglied die Entdeckung des Lagers der Polizei gemeldet hatte.
     [1]
    Mehr dazu in dem Artikel Ein militärisches Ausbildungslager für Untergetauchte.
    In dem oben genannten Zeitungsartikel werden weitere Aktionen von Wiel Houwen beschrieben, wie der Diebstahl von Melderegistern und die Entführung von Ludo Bleys, der sich weigerte, freiwillig unterzutauchen, obwohl das Datum seiner Verhaftung schon bekannt war. Dies waren bestellte Aktionen, die auf Ersuchen der L.O. aus anderen Orten durchgeführt wurden. Dies beweist, wie viel Vertrauen in ihn gesetzt wurde.
    Cammaert schreibt über ihn: Beamter des städtischen Verteilungsdienstes und Leiter des örtlichen Luftschutzdienstes. Pionier des Widerstands. Houwen engagierte sich schon früh für die alliierten Flüchtlinge. Spielte eine herausragende Rolle in der örtlichen L.O. und leitete den knokploeg Helden, der eine bemerkenswerte Aktivität zeigte. [2.1]
    Am Sonntag, den 23. April, fuhren Houwen, Raedts, Grijsbach, Moust und ein Verstecker nach Heerlen. Sie waren von der K.P.-Heerlen gebeten worden, den verhafteten Widerstandskämpfer Theo Crijns zu befreien, der mit Verletzungen im Krankenhaus lag. Zuvor hatte Houwen einen verletzten Piloten transportiert, doch war ihm unterwegs das Benzin ausgegangen. Passanten hatten ein auffälliges Interesse gezeigt. Möglicherweise hatte jemand die deutschen Behörden alarmiert. [2.2]
    Jedenfalls: Am 23. April 1944 wurde Houwen von Max Strobel, dem Leiter des Sicherheitsdienstes in Maastricht, auf der Brücke über die Maas in Roermond verhaftet. Houwen trug eine Pistole bei sich und versuchte kurz darauf, sich durch Schüsse zu befreien, wurde aber überwältigt. Daraufhin wurde er von Strobels rechter Hand Richard Nitsch verhört, der dies mit viel Gewalt tat. Kurz darauf wurde er ins Kamp Vught überführt. [3]
    Nach Houwens Verhaftung löste sich die K.P. Helden auf.
    Er wurde in Vught inhaftiert, zum Tode verurteilt, aber verwechselt, so dass ein anderer an seiner Stelle hingerichtet wurde.
    Am 6. September 1944 wurde er nach Sachsenhausen (Oranienburg) transportiert, wo er in einer Bäckerei arbeiten musste. Er überlebte den Todesmarsch von Sachsenhausen nach Schwerin, wo er Anfang Mai 1945 von den Russen befreit wurde.
     [1]
    Diese Todesmärsche gegen Ende des Krieges hatten mehrere Ziele. Die SS floh mit Tausenden von KZ-Häftlingen vor den anrückenden Alliierten. Sie wollten die Leichenberge in den Lagern minimieren, indem sie die Leichen der erschöpften Opfer entlang der Straßen zurückließen. Die Stärksten, die übrig blieben, konnten dann möglicherweise anderswo als Sklaven eingesetzt werden. Als auch das nicht mehr möglich war, wurden Tausende an die Küste geschickt und auf Schiffe verladen. Ein trauriges Beispiel ist die Cap Arcona, die von der britischen Luftwaffe in der Nähe von Lübeck in dem Glauben bombardiert wurde, es handele sich um Truppentransporter. Schwerin liegt ebenfalls an der Küste, aber dieser schmutzige Plan wurde durch das Kriegsende verhindert.

    Nach dem Krieg erhielt Houwen am 4. September 1946 in Den Haag von der US-Regierung die Medal of Freedom with Silver Palm. Außerdem war er Träger des Widerstands-Gedenkkreuzes und Member of the British Empire. Später in seinem Leben bemängelte er, dass viele Menschen, die seiner Meinung nach wenig im Widerstand geleistet hatten, mit Auszeichnungen bedacht wurden. [4]
    Wiel Houwen ist in Helden-Dorp begraben. [4]

    Fußnoten

    1. delpher.nl/ Wiel Houwen (79) in Venlo overleden, Limburgsch Dagblad, 15 oktober 1990
    2. Cammaert, A. P. M. (1994). Het verborgen front: Geschiedenis van de georganiseerde illegaliteit in de provincie Limburg tijdens de Tweede Wereldoorlog, Rijksuniversiteit Groningen.
      1. Hoofdst. 0, pp.18ff: Introductie van vaak genoemde personen
      2. 6.VIII.2.7. Helden, Meijel & Kessel, p.600
    3. wikipedia NLWiel Houwen
    4. genealogieonline.nl Willem Laurens (Wiel) Houwen
    5. https://floddergatsblog.wordpress.com/wp-content/uploads/2017/11/foto-6-wiel-houwen.jpg?w=454