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Limburg 1940-1945,
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Die folgenden Angaben stammen weitgehend aus einem Artikel über Gerard Pontier in Het Land van Herle von Marcel Crutzen. Dort findet sich auch ein Foto aus der Sammlung der Protestantischen Kirche Tempsplein in Heerlen, von dem wir hier einen Ausschnitt zeigen. [1]
Wir zitieren hier zunächst aus einer Zusammenfassung in der niederländischen Wikipedia:
Er wollte Missionar auf Java werden und studierte Theologie an der Theologischen Hochschule in Kampen. Seine Pläne, Missionar zu werden, scheiterten. Stattdessen wurde Pontier 1911 Pastor in Waardhuizen. Er engagierte sich in der Evangelisation und freute sich 1915 über einen Ruf der reformierten Kirche in Heerlen, die gerade gegründet worden war, um die aus dem Norden kommenden reformierten Bergleute zu betreuen. [2]
Jaap Musch aus Amsterdam suchte nach Adressen in Limburg, wo er jüdische Kinder untertauchen lassen konnte. Diese wurden mit Hilfe von Walter Süskind [3] in Amsterdam gerettet, immer mit dem Einverständnis der Eltern..
Mit Pontier war Musch an der richtigen Adresse. Der 54-jährige Pfarrer hatte bereits seit einiger Zeit eine jüdische Familie aus Polen beherbergt. Er erklärte sich bereit, Musch bei der Suche nach Tauchadressen zu unterstützen und erstellte eine Liste möglicher Pflegefamilien aus seiner achthundert Mitglieder zählenden reformierten Gemeinde. Außerdem besuchte Pontier den 41-jährigen Bergmann H. Bockma, Vater von acht Kindern, der auf einem großen Bauernhof am Rande von Heerlen wohnte, und fragte ihn, ob er bereit wäre, Musch aufzunehmen. Bockma stimmte zu und wurde bald zu einem der wichtigsten Unterstützer der N.V. in Südlimburg. [4.1]
Gerard Pontier beteiligte sich auch an der Verbreitung der Untergrundzeitung Trouw, die nach dem Krieg zu einer Tageszeitung wurde:
Die Trouw wurde bald in Südlimburg und kurz darauf auch in der übrigen Provinz verbreitet. Die Wohnung von C.H.J. Putters in Heerlen wurde zur neuen zentralen Trouw-Adresse und die Wohnung von M.J.H. Edelhausen diente als Sammeladresse. Neben acht regulären Verteilern beteiligten sich auch L.0.-ler, K.P.-ler, Judenhelfer wie Pfarrer G.J. Pontier und Helfer alliierter Flüchtlinge an der Verteilung in der Region Heerlen. [4.2]
Am 6. November 1943 wurde Gerard Pontier verhaftet, weil ein an ihn adressierter Brief im Besitz eines Untergetauchten gefunden wurde, als er verhaftet wurde. Die jüdischen Untergetauchten der Familie Pontier waren zufällig nicht zu Hause und bekamen sofort eine neue Adresse.
Pontier wurde in das Gefängnis in Maastricht gebracht. Dort wurde er drei Tage lang festgehalten. Dann wurde er zum Oranjehotel transportiert.
...
Pontier wurde in einer Isolationszelle gesperrt und körperlich misshandelt.
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Am 17. Mai 1944, nach sechsmonatiger Haft, wurde Pontier entlassen. Bei seiner Entlassung wurde er angewiesen, keine „falschen Dinge“ zu tun. [1]
Gerard Pontier ist ein Beweis für die These von Herman van Rens, dass es einen großen Unterschied macht, wenn charismatische Menschen die Führung übernehmen, wenn es um das Leisten von Widerstand geht. In einer Zusammenfassung seines Buches Vervolgd in Limburg schreibt er:
Bei der Schaffung von Gruppennormen spielt die Haltung und das Vorbild einer kleinen Anzahl moralischer Führer, die den Mitgliedern der Gruppe den Weg weisen, eine große Rolle. In Limburg erwies sich während des Krieges sowohl das Helfen als auch das Wegschauen als ansteckend. Eine auf Hilfe ausgerichtete Ermöglichungsgesellschaft (society of enablement) schien dort vor allem in sicheren kleinen Gesellschaften zu gedeihen, in denen die Mitglieder und ihre Führer einander kannten und vertrauten. [5]
Dadurch machen viele Menschen mit, die genau diesen einen Anstoß brauchen. Pontier erfüllte diese Funktion für die reformierte Gemeinschaft in Heerlen und Umgebung.
Fußnoten