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Limburg 1940-1945,
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Alle Gefallenen des Limburger Widerstandes
Wenn nicht anders angegeben, sind die folgenden Angaben aus Het Verborgen Front [1] und aus dem Artikel Geest, W.M. van der (Pater-Lazarist) auf rijckheyt.nl. [2] entnommen.
Wim van der Geest wurde bei der Lazaristenkongregation zum römisch-katholischen Priester ausgebildet und am 21. Juli 1940, also während des Zweiten Weltkriegs, in Panningen, Limburg, zum Priester geweiht. In Panningen befand sich ein Großseminar (Ausbildungsinstitut für Priester) der Lazaristen. Wegen des Zweiten Weltkriegs mussten Willem van der Geest und andere Neomisten fünf Jahre warten, bevor sie als Missionare ausreisen durften. Daher wurde er 1942 dem Rektorat Rumpen-Brunssum im Ostbergbaugebiet zugeteilt. [2]
Im Herbst 1943 brachte ein Untergetauchter Pater van der Geest in Kontakt mit Vikar Giel Berix, dem Leiter des L.O.-Distriktes Heerlen. Kurz nach ihrer Bekanntschaft bittet Berix van der Geest, auch einen (Rayon) Subdistrikt der L.O. in Brunssum zu gründen. Dieser sollte auch die Dörfer Schinveld, Jabeek, Doenrade und Merkelbeek umfassen. [1]
Rayonleiter Van der Geest hatte ein Problem: Er war völlig neu, kannte kaum jemanden und hatte keinerlei Erfahrung als Seelzorger.
Schließlich fand er die Herren H. Stakenborg, J. Wassen und P. Vullers dazu bereit, die Funktion von lokale Kontaktpersonen zu übernehmen. [1]
Er war ein begabter Netzwerker und knüpfte wichtige Kooperationskontakte, zum Beispiel mit Jaap Musch, dem Gründer der Widerstandsgruppe NV<. Die NV war ursprünglich eine in Amsterdam ansässige Gruppe, die sich vor allem mit der Rettung jüdischer Kinder und der Organisation ihrer Verstecke in Limburg befasste. Stakenborg hat schätzungsweise zwischen 200 und 300 jüdische Untergetauchte in den Bergbaugemeinden Hoensbroek, Heerlen, Brunssum und Schinveld untergebracht und betreut. [2]
Im Mai 1944 wurde Van der Geest gewarnt: Er wurde von der Sicherheitspolizei in Maastricht gesucht. Er zog Zivilkleider an, nahm ein Pseudonym an (Fred Bockkom), bekam einen falschen Pass und floh nach Amsterdam.
Der Lazarist tauchte in Amsterdam unter, wo er weiterhin jüdischen Untergetauchten half, bis er im September bei einer Razzia verhaftet wurde. H. Hendriks war zur gleichen Zeit wie Van der Geest untergetaucht. Er setzte seine Untergrundarbeit in bescheidenerem Umfang fort. J. (Jaap) van der Geest, ein Bruder des Rektors, übernahm im Mai die Leitung des Subdistriktes. Er war in Brunssum untergetaucht, als die Sipo in der Provinz Südholland nach ihm fahndete. Nicht alle L.O.-Mitglieder waren mit der Übernahme der Leitung durch J. van der Geest einverstanden. Sie zweifelten nicht so sehr an seinem Engagement, sondern waren der Meinung, dass ihm die Talente und Fähigkeiten seines Bruders fehlten. Dies führte zu einem Prozess der Verselbständigung der verschiedenen L.O.-Sektionen. Im Juli 1944 wurde diese Entwicklung durch die Erweiterung der Rayonleitung um Hendriks und Stakenborg gestoppt. [1]
Auf oorlogsslachtoffersijmond.nl/ steht, dass er, als er untertauchte, das Pseudonym Bocckom annahm. Das muss aber Bockkom sein.
Als 1944 herauskam, dass er auf einer Liste stand, floh er unter dem Pseudonym Friedrich Bocckom, geboren am 12.02.1913 in Düsseldorf, nach Amsterdam. Dort wurde er bei einer Straßenrazzia verhaftet und am 16.09.1944 als Häftling im Lager Amersfoort registriert. Er war kränklich und verbrachte mehrere Wochen auf der Krankenstation. Wahrscheinlich mit Hilfe des Arztes der Krankenstation wurde Wim am 17. Oktober 1944 entlassen. Er kehrte nicht nach Brunssum zurück, sondern tauchte unter. Es wurde tarsächlich am selben Tag ein Fred Bocckom (Friedrich Peter Bocckom) in Düsseldorf geboren, dieser war aber bereits im Alter von acht Jahren am 8. Juni 1921 in Brunssum gestorben. Ein perfektes Pseudonym, obwohl die in den Akten von Kamp Amersfoort genannte Adresse, Haansberg 179 Brunssum, gar nicht existierte. [3]
Im Artikel auf rijckheyt.nl lesen wir ferner:Bevor sein Bruder Jaap seine Arbeit aufnahm, erkundete er als Straßenreiniger gekleidet den Straßenplan von Brunssum und Umgebung.
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Jaap sorgte unter anderem dafür, dass von den Nazis gesuchte (junge) Arbeiter im staatlichen Bergwerk Hendrik - Kontakt war Büroleiter H. Watervoort - und in den örtlichen Braunkohlegruben - Kontakt Leitungskaft Jans(s)en – eingestellt wurden. Als „linkischer Junge aus dem Norden“ gelang es Jaap mehrmals, die Nazis zu täuschen.
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Nach dem Ende des Krieges arbeitete Pater Van der Geest als Missionar in Brasilien. Am 17. Mai 1969 starb er völlig unerwartet im Lazaristenkloster in Wernhoutsburg, Gemeinde Zundert, Nordbrabant. [2]
Fußnoten