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Familien Chronik von Hermann Schunck, Sohn von Nikolaus Severin Schunck

FAMILIEN-CHRONIK

von
Hermann Schunck

Fortführung der betrieblichen Begebenheiten
von 1939 bis 1972.

Interessant ist es bestimmt für meine Nachkommen, den Verlauf der betrieblichen Begebenheiten, soweit es mir gelingt, diese wie folgt zu verzeichnen.

Als Sohn meines Vaters, Nikolaus Severin Josef SCHUNCK, wurde ich, Hermann SCHUNCK, am 13. November 1907 zu Kettenis geboren. Seit meiner Schulentlassung in Jahre 1920 bis zum Betriebsschluß im Jahre 1972, also 52 Jahre lang, war ich in der Weberei tätig. Was ich während dieser Zeit alles erlebt und gesehen habe, möchte ich nur kurz beschreiben, sonst wäre dazu ein Buch notwendig.

Bis zum Tode meines Vaters im Juni 1939 der an Zuckerkrankheit litt und einen Schlaganfall bekam, der ihn 1½ Jahre lang rechtsseitig lähmte, rollte bis 194O der Betrieb unter meiner Führung auf vollen Touren. Die Erkrankung des Vaters war nicht schmerzhaft, so daß ich ihn des öfteren auf einem Stuhl im Parterre trug und alsdann im Rollstuhl zur Weberei fahren konnte, und voller Stolz gerührt, seine Arbeiter begrüßte. Auch mir gab er viel Lob und Anerkennung mit auf den Weg. Vater erwähnt viel Erlebtes in seiner Beschreibung und ich will dies nun fortsetzen.
Mit Monsieur Léon Cornet aus Dison-Verviers gab es ein gutes Zusammenarbeiten: geschickter Kaufmann und kluger Rechner, dazu ich als erfahrener Praktiker in der Weberei. Am 10. Mai 1940 gab es überraschend den Einfall der deutschen Truppen in Belgien und somit kam der Betrieb vorübergehend zum Stillstand. Monsieur Cornet flüchtete mit seiner Familie nach Lüttich, unser Betrieb wurde geschlossen. Herr Cornet hatte seinen Privatwagen in einem Zimmer eingemauert, der bis nach Kriegsende nicht gefunden wurde. Die noch zu verwebenden Stücke, es waren circa 24 Stück Gabardine, welche heimlich verkauft wurden, dienten somit zur Begleichung der noch zu zahlenden Differenzen. Nun hieß es für mich weitermachen unter glücklichen aber schwierigen Umständen.
Eine Fabrikantensitzung in Gegenwart von hohen Nationalsozialisten und dem deutschen Handelskammerpräsidenten im Sitzungssaal der eupener Kammgarnwerke wurde geplant und koordiniert. So mußte ich abwarten, was aus unserem Betrieb werden sollte. Der verantwortliche Herr L. Peters, Eupen, hatte daran kein Interesse und sprach nur von einer Stillegung. Das war des Bösen zuviel für mich. Unzählige Besuche in Aachen und Köln bei Handelskammern und auch bei Betrieben, suchte ich neue Kontakte und fand die Firma KÖSTRING, in Stolberg-Buschmühle, die uns bis 1944 im Herbst vollauf beschäftigte. KÖSTRING besaß eine große Appretur und bestellte über unsere Firma Nik. SCHUNCK ein Kontingent über 15.000.- m. Stoff pro Monat. Dies gelang und somit war unser Betrieb voll beschäftigt. Überglücklich war somit meine neu gegründete Familie, d.h. am 26. November 1940 heiratete ich Beatrix Brandenberg. Auch die übrigen, wie meine Mutter, meine Geschwister Maria, Mathilde und Alois waren auch hilfreich, daß es weiter ging. Einbezogen wurden auch meine Brüder Rudi, Alois und August. Ich selbst wurde mehrmals gemustert, jedoch für den Betrieb als G.V.M. freigestellt. In vollen Zügen wurde Einheitsware verwebt. Es handelte sich um Reißwolle, mit Kunstseide gezwirnt. Diese Garne waren schnell verwebt, somit war auch sehr viel Arbeit für mich in der Vorbereitung. Bis zu 14 Personen arbeiteten zu der Zeit im Betrieb. Die Antriebskraft erfolgte mittels Strom, d.h. ein 7½ PS Motor mit Transmission und Treibriemen, dazu 9 Webstühle, 1 Kettschärmaschine. Die Garne, die Einstellungen sowie Kämme und Riete kamen von der Aachener Firma KÖSTRING. Herr Fabrikant KÖSTRING hatte großen Einfluß beim Wehrmeldeamt, und somit blieb ich bis August 1944 vom Krieg verschont. Alsdann wurde ich doch noch innerhalb 24 Stunden nach Elsenborn beziehungsweise nach Paderborn einberufen. Alle Bemühungen hatten zunächst keinen Erfolg. Mein Bruder Josef setzte sich ein, Herr KÖSTRING tobte beim Wehrmeldeamt und eine Schwerhörbescheinigung von Herrn Oberstabsarzt Dr. SCHETTER hatte scheinbar doch etwas genutzt. Der Betrieb lief noch ca. 10 Tage, also vom 23.8. bis 11.9.1944 weiter. Meine Schwester Maria und noch tatkräftige Arbeiter, es waren schon ältere, die sich dann bis zum Stillstand des Betriebes und bis zum Erscheinen der amerikanischen Truppen durchgeschlagen hatten. Jetzt, wo ich bereits das Jahr 1975 erreicht habe, möchte ich besonders betonen, daß ich ein unheimliches Glück gehabt habe. Kurz geschildert, beim Wehrmeldeamt, Monschau, lagen bereits Reklamationen vor, so dass auch Befund Schwerhörigkeit doch etwas für mich genutzt hatte. In der Tat, 5 Wochen Rekrutenausbildung, d.h. 2 Wochen Elsenborn, von wo aus wir nach Paderborn schnellstens versetzt wurden, hörten wir in der Gegend von Lüttich und Battice Geschütze donnern. Einem eupener Lastwagenfahrer gab ich eine Karte mit nach Hause zwecks Benachrichtigung meines Verbleibes, da eine weitere Suche nach mir für längere Zeit nicht möglich war. So landete ich in Paderborns Husarenkaserne. Der Dienst war sehr streng, Verpflegung gut, Kleidung zum Schießen: zu weite Hose, engen Rock, einen Riemen statt Koppel, zweierlei Stiefel, so daß ich nicht der einzige beklagenswerte Rekrut war, und viele hatten gleich mir auch irgend ein Leiden. Hitler hatte alles Verfügbare an Männern eingezogen, doch lange sollte es nicht mehr dauern mit mir. Eines schönen Morgens mußten alle 350 Soldaten antreten, 35 Männer wurden nach vorne gerufen, unter anderen auch ich. Uns wurde dann gesagt: "Ihr seid entlassen und könnt nach Hause gehen." Da nun sowohl Eupen als auch Aachen seinerzeit, d.h. im Oktober 1944, von Amerikanern besetzt waren, konnte ich zum Glück die Adresse meines Bruders Josef in Köln angeben. Somit erhielt ich Entlassungsschein und Fahrkarte nach Köln. Ferner erhielt ich die Erlaubnis meinen Bruder August zu besuchen, der in Soest kaserniert war. Anderntags fuhr ich weiter zu Josef nach Köln, der mir half, Zivilkleider anzuziehen und mir Unterkunft für einige Zeit gab. Die dort erlebten Bombennächte waren aufregend. Ferner musste ich eine offizielle Beschäftigung suchen, damit mir die notwendigen Lebensmittelmarken erteilt wurden.
Einen glücklichen Einfall hatte ich nun und begab mich zu meinem Schwager Conrad Brandenberg, der bei der Firma Felten und Guillaume in Köln Mühlheim als Koch tätig war.
Ein Betriebsleiter, Herr Pepper, hatte sofort eine Beschäftigung für mich in einer Werkzeugausgabe. Somit erhielt ich sofort Lebensmittelmarken, Arbeitskleidung, einen Lehrmeister sowie Lohn zugeteilt. Der erste Arbeitstag war kurz: er dauerte nur 3 Stunden zufolge eines Großalarmes. Alles stürzte in den Turmbunker, draußen fielen Bomben, Luftminen, Benzinkanister mit Brandbomben. Ganz in der Nähe meiner Werkstätte fanden wir beim Aufräumen einen Benzinkanister, zerquetscht und 24 Reste von Brandbomben. Nun war es mit der Arbeiterei im Ernst vorbei. Es gab Fliegerschaden-Urlaub 2 Wochen lang, den ich benutzte, um Onkel Karl Schunck in Much zu besuchen. Per Anhalter fand ich ihn von der Jagd zurückkehrend, vor der Jagdhütte, freudig, in Begleitung von zwei fliegergeschädigten Damen. Dort verbrachten wir schöne aber auch beängstigende Tage. Nachts flogen schwere Bomberverbände über uns, die in vielen Städten Deutschlands verderbliche Fracht abluden. So erlebte ich immer wieder aus nächster Nähe Feuerbrände und Zerstörungen, doch Onkel Karl sorgte immer für Rat und Tat. So schrieb er eines Tages seiner Tochter Marianne, die mit ihrer Mutter Fibi in Finnland weilte, mit der Bitte, über Brüssel eine Nachricht über meinen Verbleib nach Eupen weiterzugeben, damit meine Frau und die Kinder meine Rückkehr beruhigt abwarten könnten.
Auch in Bergheim im Hause von Onkel Alois und Tante Luise verbrachte ich mehrere Wochen und machte mich dort nützlich wo ich nur konnte. So zerstörten zum Beispiel die Jagdbomber täglich Fensterscheiben. So hatte ich die Hände voll Arbeit mit Reparaturarbeiten, denn selbst mit Brettern vernagelte Scheiben flogen durch den Luftdruck immer wieder in die Brüche, und das ehemalige Schuncksche Schülerheim zählte viele Fenster. Jedenfalls sorgte Onkel Alois dafür, daß ich nicht wieder für Wehrdienstzwecke einberufen wurde. Ein Major des im Schülerheims befindlichen Wehrmeldeamtes wollte wissen, was ich beim Onkel zu suchen hatte. Der Entlassungsschein über meine Wehruntauglichkeit und die guten Beziehungen des Onkels zu diesem Major bewahrten mir die Freiheit. Die letzten Tage meines Dortseins, d.h. in Bergheim verliefen zum Glück ohne große Kämpfe, ohne Zerstörung, es gab jedoch einige Tote und Verwundete. Inzwischen schrieben wir Februar 1945 als plötzlich in Jülich die Front losbrach, d.h. Geschützdonner, der einige Tage heftig anhielt. Auf der Flucht: die Deutschen, aber mit erbittertem Widerstand und als Gegner, natürlich mit massigerem Aufwand, die Amerikaner. Onkel Alois beobachtete dies einmal wie folgt: Zur Zeit der Straßenkämpfe zwischen Amerikanern und Deutschen im Städtchen Bergheim waren wir im unterirdischen Bunker des Krankenhauses untergebracht. Dort erschienen zwei Männer mit weißer Fahne und Rotkreuzbinde am Arm. Sie verlangten schnellstens eine Tragbahre, um ein schwerverletztes junges Mädchen aus dem Kampfgebiet zu holen. Onkel Alois gesellte sich hinzu, um die Fahne zu zeigen. Er beobachtete nur eine Handvoll deutscher Soldaten, aber eine Vielzahl an Amerikanern mit reichlich Waffen. Für die drei Männer war dies ein gewagtes Unternehmen, das schließlich vergeblich war, dann einige Stunden nach der glimpflichen Operation verstarb das junge Mädchen an den Folgen einer schweren Darmverletzung. So erlebte ich auch noch, wie die Amerikaner jedes Haus von oben bis unten durchsuchten. So war zum Beispiel im Schülerheim alles durchwühlt worden und nichts stand mehr wo es hingehörte. Nach einigen Tagen der Belagerung brauchten wir, Onkel Alois und ich, fast eine Woche lang, um alle Zimmer wieder aufzuräumen. Grund dieser Schikane : Die SS, d.h. eine besondere Einheit der Deutschen, legte Tretminen in diejenigen Häuser, welche die Amerikaner betraten und somit viele Tote entstanden. So manches könnte ich noch berichten. Schließlich gab es auch mal eine erfreuliche Nachricht seitens Onkel Alois, dessen Eigenschaften seitens der Amerikaner schon früh erkannt waren. Ein amerikanischer Offizier setzte nämlich Onkel Alois als "Bevollmächtigter" ein und infolgedessen erhielt ich nach einigen Tagen einen Passierschein, der mir den Weg in die Heimat eröffnete. Schnell entschlossen, verabschiedete ich mich in Bergheim, ging zu Fuß in Richtung Eschweiler, wo ich die erste Nacht in der Freiheit verbrachte. Anderntags ging's weiter in Richtung Eynatten-Lichtenbusch. Dort nahm mich ein belgischer Gendarm in Empfang, dem ich meinen alten belgischen Personalausweis, der mir auch schon vorhin gute Dienste geleistet hatte, vorzeigen konnte. Der letzte Wegabschnitt Eynatten - Eupen wurde zur Siegesfahrt. Dort begegnete mir mein Nachbar, der Fabrikant Karl Bourseaux, der mich freundlicherweise in sein Auto einlud, um gemeinsam meine Heimat wieder zu erreichen. Ganz überraschend erschien ich im Lascheterweg Nr. 9A. Es war der schönste Augenblick meines Lebens. Meine Ehefrau Beatrix öffnete die Tür: freudiges, herzliches Wiedersehen der Mutti, dann die beiden Buben Manfred, 4 Jahre alt mit Karl Heinz, 2½ Jahre jung. Manfred erkannte mich wieder, während Karl Heinz etwas zögerte. Dies geschah am 26. Februar 1945. Die Wiedersehensfeiern folgten und bleiben unvergeßlich.
Kurz danach folgte eine 10-tägige Untersuchung in der Mädchenschule, Hisselsgasse, die sich über die Osterfeiertage erstreckte. Demzufolge brachte Mutti mir Ostereier, die aber nicht angenommen werden durften. Da mein stets besorgtes Frauchen mir diese Ostereier nicht vorenthalten wollte, schob Beatrix sie durchs Fenstergitter und landeten im Schulhof und ich hatte trotz Verbot den Mut dieselben an mich zu nehmen, nicht nur zu meiner größten Freude, sondern zum Gaudi sämtlicher Insassen. Es waren einige Hundert die dem Spiel an den großen Fenstern zuschauten. Kurr hinterher folgte die endgültige Entlassung am 7. April 1945.
Eine große Arbeitsaufgabe lag schon vor mir, denn in der Weberei klapperten schon seit mehreren Wochen die Webstühle. Meine gute Mutter und Geschwister waren überglücklich, mich dort wiederzusehen. Meine Schwester Maria, sowie Webmeister Herr Herné aus Nispert zusammen mit Herrn Léon Cornet hatten schon tüchtig geschafft. Nun folgten regsame, arbeitsreiche Wochen und Monate, denn bis zu 6.000 Stücke Gabardine wurden in den Jahren 1945-1955 verwebt.
Über den technischen Verlauf der Jahre kann ich einiges berichten. In der oberen Webhalle standen 9 Webstühle System Schoenherr CB Modell 1895. Antrieb mittels 7½ PS Elektromotor. Eine Kettenschärmaschine und ein Schärstapel mit ca. 400 Spindeln, jedoch war der Antrieb für alle Maschinen viel zu schwach.
Nun hatte ich eine Idee. Um diesen Übelstand zu beseitigen, versetzte ich 1948 die Webstühle, das heißt im 2-Stuhl-System, Vorderseite jeweils gegeneinander. Somit konnte jeder Weber 2 Stühle bedienen, die alsdann mit je einem Einzelmotor 1½ PS stark angetrieben wurden. In der unteren Halle standen 4 Webstühle sowie eine große Leimmaschine, mit Leimkocher und Dampfkessel. Dieser Maschinenpark oblag meiner Obhut und ist in den Jahren 1945 - 1955 komplett in Betrieb gewesen. So manches musste überholt werden, denn mein Vater hatte schon während 45 Jahren hunderttausende Meter damit verwebt. Demzufolge wurden 6 Webstühle in einem Vervierser Atelier nacheinander überholt. Die Leimmaschine, Fabrikat aus 1923 und Jahr 1935 angeschafft, bedurfte ebenfalls einer kompletten Revision. So reihte eins ans andere. Heute frage ich mich manchmal, wie es mir möglich war, den fürchterlichen Ansturm schon angesichts der damaligen Hektik zu verkraften! Dazu kam meine Familie mit den beiden Buben in Eupen, die ewige Strassenbahnfahrerei zwischen Eupen und Kettenis, wo ich mir manchmal das Herz aus dem Leibe lief, um nur zeitig daheim sein zu können.
Nun zeichnete sich 195O eine Wende im Betrieb ab, indem mir meine Mutter das Unternehmen übertrug. Ich zahlte der Mutter Miete und hatte so die Chance selbst fabrizieren zu können. Es ging bergauf. 1955 starb leider Herr Cornet, so daß eine große Veränderung wieder eintrat, die sich aber unter einem sehr glücklichen Stern abzeichnete. Demzufolge bemühte ich mich ständig um Weblohnarbeit. Aus Dolhain erhielt ich seitens Herrn Chanteux eine Anfrage, um einen sehr schönen Artikel im Lohn zu weben. Ein Kunde von diesem hatte nach dem Hersteller dieses schön hergestellten Artikels geforscht. Er stieß auf meine Adresse. Es handelte sich hier um meinen ersten Großabnehmer, Herrn Delplanc aus Binche, für den ich alsdann laufend Stücke in Granité liefern konnte. So entstand das erste Geschäft, d.h. wir traten an die Stelle der Firma Chanteux aus Dolhain, die Pleite gemacht hatte.
Große Aufträge folgten Schlag auf Schlag. Der Artikel Granité war sehr leicht zu weben, dessen Einstellung wie folgt lautete:

    Artikel 300, 9 Schäfte, 7.980 Fd., 1,62 m. breit,
    Riet 60/9, 300 Schuß auf 10 cm.

Die Garne wurden aus Mouscron bezogen, und zwar in hellgrau, mittelgrau und anthrazit meliert, 2/56 mm, 700 Touren, gezwirnt. In derselben Einstellung folgte dieser Artikel auch in écru (d.h. rohweiß), der alsdann unter Artikel 200/noir, bleu foncé und bleu royal gefärbt wurde und sehr guten Absatz fand. Mit der Herstellung bis 3.000 Stück obigen Artikels in den Jahren 1956 bis 1972 und dazu noch einen schönen Gabardine Artikel habe ich mein Geschäft bei einigen Auf- und Ab-Kurven bis zum Schluß hochgehalten, das heißt bis im November des Jahres 1972. Erwähnenswert sind die Beziehungen zur Lieferfirma MOTTE & CIE., Mouscron, bei der es sich um eine bedeutende moderne Spinnerei handelte.
In diesem Zusammenhang verdient Folgendes hervorgehoben zu werden : Schon mehrere Jahre lang bezogen wir von M0TTE unsere Garne in Qualität AAA, also das Beste vom Besten. So schlossen wir 1958, während des Korea-Krieges einen neuen Kontrakt über 5.000 kg Kammgarn ab. Plötzlich sanken Preise.
Da MOTTE mir gegenüber stets großzügig und kulant war und die Preise von heut" auf morgen um bfrs.70.- je kg sanken, was mir einen Verlust von bFrs.350.000 verursacht hätte, bestellte uns der Direktor dieser Firma telefonisch zu sich. Wir begaben uns per Auto mit Beatrix und Tante Hedwig nach Mouscron zwecks Lagebesprechung. Nach Verhandlung mit den massgebenden Herren erfuhren wir zur Erleichterung, daß MOTTE bereit war, die georderten 5.000 kg Kammgarn zum Preis von vor der Baisse zu annullieren, so daß uns der enorme Verlust von 5.000 kg x 70.- Frs.= 350.000 erspart geblieben ist. Hier konnte ich guten Herzens von einem großen Glück sprechen!

Nun folgen Einzelheiten bezüglich meiner Familie, die acht Kinder besaß. Mein Vater Nikolaus Schunck verstarb im Juni 1939. Er hinterließ drei Häuser nebst Fabrikgebäude 650 qm bebaute Fläche, 3.000 Kubikinhalt, sowie Grundstück, welches Henriette kaufte. Meine Mutter verstarb 1955. Nach deren Tod wurde eine Sitzung anberaumt, in deren Verlauf jedes Kind seine Wünsche vortrug. Die Mutter hatte mir, als ich aus dem Kriege kam, schriftlich das Elternhaus nebst Fabrikgebäude vermacht, Rudi kaufte das Haus Nr.9 während Rudi das Haus an der Schunck´schen Gasse Nr.13 erwarb. Henriette kaufte das große Grundstück an der Straße gelegen, wo sich heute das Haus befindet, welches Gitta KITTEL-PROBST nach Ankauf des Grundstückes erbaut hat. Ein Teilungsakt sowie Kaufakt befinden in meinem Besitz und können jetzt sowie in späteren Zeiten immer wieder durchgelesen werden.
Der Traum meines Lebens erfüllte sich also, als ich im Augenblick meiner Pensionierung am 30. November 1972 meine betriebliche und geschäftliche Tätigkeit zu meiner allergrößten Zufriedenheit endgültig beenden konnte. Die Fabrikgebäude und mein Wohnhaus Nr.11 sind vermietet und sichern uns mit meinen verschiedenen Renten den Lebensunterhalt. Ein zweites Wohnhaus, welches wir 1960 von April bis November erbauen liessen, bewohne ich selbst mit meiner Frau und den Söhnen Manfred und Karl Heinz. Es steht in Eupen, Lascheterfeld 23, mit schönem Ziergarten am Haus und reizvoller Umgebung. Hier eine Erklärung. Zum Erwerb des Grundstückes schenkte mir meine Schwägerin Johanna Brandenberg im November des Jahres 1953 einen Betrag ihres persönlichen Elternerbteiles in Höhe von bfrs. 150.000,- (Goldfranken), worüber Quittung vorliegt. Mein Anwesen in Kettenis hat auch einen Garten, alles obliegt meiner Pflege, so daß für mich als Rentner keine Langeweile aufkommen kann.
Meine beiden Söhne sind der Stolz der Familie. Manfred, der ältere, besuchte nach seinem Abitur im Collège Patronné zu Eupen zunächst die Facultés Universitaires in Namur, da man dort nur ein Jahr lang studieren konnte. Danach ging Manfred in Loewen zur Universität, wo er einen erfolgreichen Abschluß in Pharmacie schaffte. Nach einem Jahr Praktikum hatte Manfred die Chance, eine seit vielen Jahren geführte Apotheke am 15. Dezember 1960 von dem Apotheker Josef Leinen zu übernehmen.
Nun zu meinem Sohn Karl Heinz Folgendes. Nachdem Karl Heinz, der jüngere Sohn, sein Abitur ebenfalls glänzend im Collège Patronné, zu Eupen, bestanden hatte, studierte er in Löwen Physik sowie Handelswissenschaften. Nach Absolvierung seines vierjährigen Studiums, riet ihm sein Professor Graf de Kemptinne zu promovieren. Nach kurzer Überlegung entschloß sich Karl Heinz zu diesem Studium. Die Aufnahme in das diesbezügliche Institut "INSEAD" in Fontainebleau war mit vielen Formalitäten verbunden. So mußte jeder Interessent ein Hochschulstudium, mit guten Prädikaten, aufweisen. Aufgrund seiner vielseitigen Profilierung schaffte Karl Heinz dies ohne jede Schwierigkeit. Er schloß mit guten Ergebnissen im Management-Fach ab.
Demzufolge vermittelte "INSEAD" diplomierten Absolventen Stellenangebote bedeutender Weltfirmen. Beide Söhne, Manfred und Karl Heinz, sind sehr eifrigund tüchtige Männer in ihrem Beruf, mithin eine große Genugtuung für beide Elternteile.
Erwähnen möchte ich noch, daß mein Sohn Manfred einen Film über den Betrieb der Weberei in Kettenis gedreht hat, somit ein schönes Andenken der betrieblichen Tätigkeit des Vaters und Großvaters. Aus diesem Grunde kann immer wieder zugeschaut werden, wie damals gewebt worden ist. Für angenehme Abwechslung in de Familie sorgen unsere drei Enkelkinder Christine, Isabelle Olivier, die uns den Alltag verschönen. Zudem trägt noch zur Gesundheit bei ein besonderes Hobby: das Wandern im Wald, Während Manfred sich seiner gut gehenden Apotheke erfreut, ist Karl Heinz Dr.Physik und Handelswissenschaftler in einem großen Konzern, Sandoz in Basel/Schweiz, seit 1968 tätig.

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Silence radio sur l’Islande ?

Sans nouvelles d’Islande : Pourquoi ?

Si quelqu’un croit qu’il n’y a pas de censure actuellement, qu’il nous dise pourquoi on a tout su au sujet de ce qui se passe en Egypte, en Syrie ou en Lybie et pourquoi les journaux n’ont absolument rien dit sur ce qui se passe en Islande.

En Islande, le peuple a fait démissionner un gouvernement au complet, les principales banques ont été nationalisées et il a été décidé de ne pas payer la dette qu’elles avaient contractée auprès de banques de Grande Bretagne et de Hollande, dette générée par leur mauvaise politique financière.

une assemblée populaire vient d’être créée pour réécrire la Constitution.

Et tout cela, pacifiquement.
Toute une révolution contre le pouvoir qui a conduit à cette crise.
Voilà pourquoi rien n’a été publié pendant deux ans.
Que se passerait-il si les citoyens européens en prenaient exemple ?

Brièvement, voici l’histoire des faits :

  • 2008 : La principale banque du pays est nationalisée. La monnaie s’effondre, la bourse suspend son activité. Le pays est en banqueroute.
  • 2009 : Les protestations citoyennes contre le Parlement font que des élections anticipées sont convoquées et qu’elles provoquent la démission du Premier Ministre et, en bloc, de tout le gouvernement.

La situation économique désastreuse du pays persiste. Par le biais d’une loi, il est proposé à la Grande Bretagne et à la Hollande le remboursement de la dette par le paiement de 3.500 millions d’euros, montant que paieront mensuellement toutes les familles islandaises pendant les 15 prochaines années à un taux d’intérêt de 5%.

- 2010 : le peuple descend à nouveau dans la rue et demande que la loi soit soumise à référendum.

En janvier 2010, le Président refuse de ratifier cette loi et annonce qu’il y aura une consultation populaire.
En mars, le référendum a lieu et le NON au paiement de la dette remporte 93% des voix.
Pendant ce temps, le gouvernement a entamé une investigation pour régler juridiquement les responsabilités de la crise.
Les détentions de plusieurs banquiers et cadres supérieurs commencent.
Interpol lance une enquête et tous les banquiers impliqués quittent le pays.
Dans ce contexte de crise, une assemblée est élue pour rédiger une nouvelle Constitution qui reprend les leçons apprises de la crise et qui se substitue à l’actuelle qui est une copie de la constitution danoise.
Pour ce faire, on a recours directement au peuple souverain.
On élit 25 citoyens sans filiation politique parmi les 522 qui se sont présentés aux candidatures.
Pour cela, il faut être majeur et recueillir le soutien de 30 personnes.
- L’assemblée constituante commence ses travaux en février 2011 afin de présenter, en partant des avis collectés dans les diverses assemblées qui ont eu lieu dans tout le pays, un projet de Grande Charte.
Elle doit être approuvée par l’actuel parlement ainsi que par celui qui sera constitué après les prochaines élections législatives.

Voici, en bref, l’histoire de la Révolution Islandaise

  • Démission en bloc de tout un gouvernement
  • Nationalisation de la banque
  • Référendum pour que le peuple puisse se prononcer sur les décisions économiques fondamentales
  • Emprisonnement des responsables de la crise et
  • Réécriture de la constitution par les citoyens

Nous a-t-on parlé de cela dans les médias européens ?
En a-t-on parlé dans les débats politiques radiophoniques ?
A-t-on vu des images de ces faits à la TV ?
Bien sûr que non

Le peuple islandais a su donner une leçon à toute l’Europe en affrontant le système et en donnant une leçon de démocratie au reste du monde.

SI CE MESSAGE VOUS PARAIT INTÉRESSANT, DIFFUSEZ-LE A BEAUCOUP DE GENS QUI NE LE SAVENT PAS !